- Aşikli Hüyük
- Aşikli Hüyụ̈k[aʃikli-], Ruinenstätte 25 km südöstlich von Aksaray, Türkei, am Melendiz, einem Nebenfluss des Uluɪrmak; Siedlungshügel des akeramischen Neolithikums mit neun Bauschichten. Seit 1989 finden Untersuchungen statt. Die aus Lehmziegeln, in den älteren Schichten aus Stampflehm in agglutinierender Bauweise errichteten Bauten besaßen ein bis drei Räume sowie Herd- und Feuerstellen. Die Innenwände waren gelb, hellrötlich oder rot bemalt, der Fußboden eines größeren repräsentativen Gebäudes mit rot bemaltem Stuck überzogen. Die Geräte, zumeist Klingen, wenige Geschossspitzen, sind aus lokalem Obsidian; es gibt auch geschliffene Beile sowie aus erhitztem und gehämmertem Naturkupfer hergestellte Perlen. Haustierhaltung ist noch ungesichert. Eine zeitliche Einordnung schwankt zwischen 7800 und 7400 v. Chr. (Radiokarbondaten); Aşɪklɪ Hüyük gehört damit der jüngsten Phase des vorkeramischen Neolithikum B an.Der Ort vermittelt einen Einblick in die früheste neolithische, noch in erster Linie auf Jagd und Sammelwirtschaft beruhende Dorfkultur Zentralanatoliens, deren Entwicklung von der des übrigen Südwestasien zu trennen ist und die eher Zusammenhänge mit der Ausbildung früher sesshafter Gemeinschaften in Südosteuropa verrät.
Universal-Lexikon. 2012.